Freitag, 6. Januar 2017

Tony Rodrigues: 20 Jahre lang Sklave in Geheimen Raumfahrtprogrammen – Teil 2: Mondtraining und Himmelfahrtskommandos auf Mars (ExoNews TV, 25.9.2016)


Teil 1

SSP: Secret Space Program(s)


Einführung von Michael Salla

Willkommen bei ExoNews TV! Mein Name ist Michael Salla.

In diesem zweiten Teil eines Interviews mit Tony Rodrigues, das am 29. August 2016 (Mount Shasta) geführt wurde, erhalten wir noch mehr besorgniserregende Informationen darüber, wie Personal innerhalb der geheimen Raumfahrtprogrammen behandelt wird.

Tony gibt an, dass er zwischen 1981 und 2001 ein "20-And-Back"-Programm in einer Reihe  geheimer Operationen absolviert habe. Darunter der Dienst in einem der am wenigsten bekannten [SSP-]Programme, das den Namen "Dark Fleet" erhielt.

Im Gegensatz zu früheren an die Öffentlichkeit getretenen Partizipanten geheimer Raumfahrtprogramme - wie Michael Relfe, Randy Cramer und Corey Goode -, durchlief Tony kein formelles Einzugsverfahren, bei dem Rekrutierungspapiere unterschrieben wurden, welche die Arbeitsbedingungen und das Rückführungsverfahren in das Zivilleben beschreiben. Vielmehr wurde Tony als Sklave in den Dienst gezwungen, bei dem er keinerlei Rechte hatte. Er war angehalten zu tun, was immer seine Vorgesetzten von ihm verlangten, wie im ersten Teil am Beispiel seines Einsatzes als Drogenkurier und später als Sexsklave aufgezeigt wurde.

In diesem Teil greift Tony seinen Erzählfaden wieder auf, nachdem er uns eine drei Jahre dauernde Episode in Seattle geschildert hatte. Im Jahre 1988, im Alter von 16 Jahren wurde er abermals auf den Mond überführt, wo er eine Grundausbildung zum Sklavensoldaten erhielt und Himmelfahrtskommandos gegen Insektoide und andere extraterrestrische Spezies durchführen sollte. Die hochentwickelten Heilungstechnologien in diesen Programmen waren imstande, schwerverletzte Soldaten sehr schnell wiederherstellen, sodass sie mehrere Missionen absolvieren konnten.

Nach einem kurzen Training auf dem Mond wurde Tony auf den Mars gebracht, wo er Himmelfahrtskommandos durchführen und reguläre "Supersoldaten" in ihrem Kampf gegen Insektoide und andere indigene Spezies unterstützen sollte.

In den folgenden Abschnitten des Interviews beschreibt Tony seine Reise zum Mond bzw. sein dortiges Training, bevor er dann auf den Mars zu jenem Selbstmordkommando  überstellt wurde.

Erster Abschnitt

MS: Willkommen zurück bei ExoNews TV, Tony! Wir werden nun betrachten, was Dir im Jahre 1988 widerfuhr, als Du zurück auf den Mond gebracht wurdest. Du wurdest dort einem militärischen Trainingsprogramm unterzogen. Erzähl uns also, was geschah.

TR: Noch einmal gab es ein Reihe von Operationen. Sie kümmerten sich dabei mehr um meine Arme und Beine. Aber es wurden auch andere Dinge gemacht.

Es war weniger ein Training als eine Reihe von Eignungstests. Ich erinnere mich an eine Maschine, in die sie mich steckten. Sie hielt alle deine Gliedmaßen fest und testete, wie stark man war. Ich fand diese Erfahrung spaßig, gemessen an meinen gesamten Erlebnissen.

Danach wurde ich ins "Klo" gesperrt. [lacht] Es war aber kein "Klo", sondern ein kubisches Gehäuse mit Decken und anderem Zeug auf dem Boden. Ich wurde dort für eine gewisse Zeiten eingeschlossen. Nachdem sie bei mir eine Operation durchgeführt hatten, warteten sie einen oder zwei Tage bis zur nächsten. Dort hielten wir uns dann also auf. Es gab dort auch andere wie mich. Ich war nicht der einzige.

Ich glaube, dass wir zu einer anderen Mondbasis überstellt wurden, als wir jenen Ort verließen. Ich erinnere mich daran, dass die trapezoide Basis kleine Hangars hatte, die nicht unter Atmosphärendruck standen. Wenn jemand [d.h. irgendein Schiff] ankam, musste daher auf die "Nabelschnur" gewartet und über diese die Basis betreten werden. Ich erinnere mich also, dass wir diesen Ort verließen und auf eine andere Mondbasis flogen, wo Atmosphärendruck herrschte. Man flog in den Hangar und man konnte direkt (aus welchem Transportschiff auch immer heraus) über Treppen hinaus in den Hangar gehen. Es waren dort andere Schiffe und der Ort war sehr hell erleuchtet. Dieser Ort hatte einen anderen Anmutungscharakter. Einladender. Jene andere Basis war düster und engräumig. Furchteinflößender - wenn einem das etwas sagt...

Angekommen, waren da Soldaten. Ein Militärbereich. Da waren vielleicht ein Dutzend von uns, die in demselben Programm zusammen waren. Sie führten uns hienein. Ich erinnere mich, lange Korridore entlang zu gehen. Die sahen gewöhnlich aus. Da gab es eine Reihe von Türen. Einige davon hatten Schaulöcher. Gewöhnliche Türen. Wir gingen also eine Reihe von Korridoren im Gänsemarsch entlang. - Sie sagten: 'Bleibt hier an der Wand stehen und wartet.' - Ander Leute kamen und überprüften uns. Auch Ärzte kamen. Wir hatten ID-Abzeichen mit Nummern. Sie nahmen [die Informationen der] ID-Abzeichen auf. Sie fertigten uns ab und führten uns in einen Raum mit einer großen Tür auf der einen Seite. Wir mussten die Kleidung wechseln. Gegen einen einteiligen Anzug. Einem Overall vergleichbar. Sie hatten unterschiedliche Farben. Die einen hatten graue, etc. Jedenfalls drückten sie uns einen kleinen Kanister in die Hand, der etwas kleiner als eine Getränkebüchse war. Ungefähr so [groß] wie diese kleinen Nährstoffgetränkebüchsen. Oben drauf befand sich ein Knopf. Wir standen in einer Linie. Ein Typ vom Militär ging die Reihe ab und händigte uns sie [die Kanister] aus. Er sagte: 'Drückt nicht den Knopf. Sobald ihr durch die Tür seid, werden sie scharf. Wenn ihr ihn jetzt drückt, wird nichts passieren. Sobald ihr durch die Tür gegangen seid und ihn drückt, wird er explodieren. Es ist eine Granate.' Er meinte: 'Wenn irgendetwas auf euch zukommt, seid clever und sprengt es mit euch in die Luft. Wenn es etwas ist, das euch töten will, sprengt es mit euch in die Luft.' - Das waren unsere einzigen Instruktionen.

Die Tür öffnete sich und wir gingen hinein. Es war eine Art weiträumige Sandgrube. Mit ein paar Zentimeter Sanddecke. Sehr grober Sand. Kein Sand wie am Strand. Grobkörniger. Harte Wände [an den Seiten]. Ich erinnere mich: Als ich hochsah, war da eine [kreisrunde] Umzäunung, die von der Decke herunter kam und die Leute schützte, die das beobachteten. Da [oben] ging eine Galerie herum. Von der Position aus, wo ich stand, konnte ich niemanden da oben erkennen. Wir gingen nicht vor bis in die Mitte des Geländes. Ich stand unter dem Vorsprung der Galerie. Wir alle hatten Angst. Uns ging der Arsch auf Grundeis. Hinter uns schloss sich das Tor und wir standen ein paar Minuten einfach nur da.

Am gegenüberliegenden Ende [des Raumes] öffnete sich das andere Tor. Da stand dieses gewaltig große Insekt. Es hatte zwei oder drei Kneifwerkzeuge vorne dran. Es sah mehr einer Ameise ähnlich, hatte aber diese Tigerstreifen[-zeichnung]. Es bewegte sich nur langsam auf uns zu, so als ob es das gar nicht wollte. Als ob es auch Angst hatte. Es bewegte sich langsam hin und her. Wir rückten sofort aneinander. Wir "mauerten" an der Wand und jeder versuchte, den anderen vor sich zu schieben. Ich erinnere mich: es kam langsam und vorsichtig an der Wand entlang auf uns zu. Und wir begannen, uns [ebenfalls] auf der anderen Seite an der Wand entlang herum zu bewegen. So weit weg davon, wie wir es nur konnten. Als [das Insekt] genau "parallel" zu uns stand [TR meint damit wohl den größtmöglichen wandseitigen Abstand zu ihm], hörte ich Menschen schreien. Da waren Leute in der Menge, die riefen laut: 'Ihr Schwuchteln werdet alle sterben!', 'Nun macht schon, benehmt euch nicht wie Pussies!'. Entschuldige meine Ausdrucksweise, aber sie schrieen [das] und lachten. Ich erinnere mich, dass ich [aus dem Pulk] heraugestoßen wurde, da ich dafür am nächsten stand. Und in meinem Kopf ging es herum: 'Was soll ich tun? Soll ich darauf zurennen und es tun?' Ich ging davon aus, dass ich an seinen Kneifern wohl nicht vorbeikommen würde. Sie waren wirklich lang. Ich dachte bei mir, dass es meine Hand abzwicken würde, bevor ich nah genug herankommen könnte, um es in die Luft zu sprengen. Und in dem Augenblick, als ich das bei mir dachte, rannte ein andere drauf zu. Er sprengte sich selbst entzwei und [dem Insekt] den Kopf ab. Er war in Stücke gesprengt.

Da war nichts mehr übrig von seinem Kopf. Er rannte auf [das Insekt] zu, mit [der Granate] an seinen Bauch gepresst, und detonierte. Alle jubelten. Unmittelbar darauf öffnete sich das Tor und drei Leute in Laborkitteln rannten herein...Später wurde mir erzählt, dass dieser Bursche am Leben war, obwohl er übel zerfetzt wurde. Sie [die Laborkittelträger] rannten herein und begannen, an ihm herumzuwerkeln. Sie holten uns da raus und alle waren glücklich darüber. Es fühlte sich fast wie Euphorie an.

MS: Kannst Du uns noch etwas über das insektoide Wesen berichten hinsichtlich seines Verhaltens gegenüber euch sechs Leuten...

TR: Es machte einen verängstigten Eindruck. Aber sobald wir ihm näher kamen, schien es ein wenig aggressiver und selbstbewusster zu werden. Es schien schon so, dass es etwas vorhatte. Am Anfang schien es, dass es gar nicht in unsere Nähe kommen wollte. Eine ganze Zeit lang, für ein paar Minuten, stand es einfach nur da und kam dann langsam auf uns zu. Also davon abgesehen, dass es wirklich Angst hatte, [TR schüttelt verneinend den Kopf]....

...ach, stimmt ja! Ich habe das zuvor nicht erwähnt. Bevor wir in die trapezoide Basis überstellt wurden, hat man uns diesen Filmen ausgesetzt. Sie gaben uns Drogen und wir schauten uns Filme an. Es ging um die Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Da war unterschwelliges Zeugs dabei und sie legten dir diesen Ton auf beide Ohren [TR ahmt ihn summend nach]. Es kam rüber wie: 'Fliehe nicht, Du bist besser dran, wenn Du zum Angriff übergehst.' Es war [ein] Kampf-oder-Flucht-[Programm]. Die unterbewusste Prorgammierung sagte einem: 'Kämpfe!'. Nur Angriff, keine Flucht. Wir wurden praktisch darauf trainiert, auf alles loszugehen. Im Grunde [eine Ausbildung] zur Selbstmordbombe.

Wir wurden dann in einen medizinsichen Behandlungsraum gebracht. Noch einmal Standardtests. Es gab Liegen in dem Raum und wir mussten uns Schlafen legen. Am nächsten Tag wurden wir auf ein Transportschiff gebracht. Noch größer [als das vorherige]. [Aber] wieder mit den weißen Sitzen.

MS: Bevor wir darauf eingehen, was danach geschah: Gibt es irgendetwas über diese Basis zu sagen? Es ist ja nicht diese trapezoide zweite Basis, gegen die Du eine Abneigung hattest. Kannst Du Dich an irgendetwas bzgl. dieser Basis erinnern, das uns dabei helfen könnte herauszufinden, um welche Basis es sich da handelte?

TR: Wir wurden praktisch auf direktem Wege weitergeleitet. Da waren Linien an der Wand, aber es war stets jemand bei uns. Von dort aus, wo wir uns aufhielten, wurden wir ohne Umwege direkt weitergeleitet. Einmal führte unser Weg nach unten und wir benutzten einen Fahrstuhl.

MS: Hast Du irgendwelche Beschilderungen, wie Linien auf dem Boden, gesehen...?

TR: Es gab Linien auf dem Boden und etwas oberhalb an den Wänden.

MS: Kannst Du diese Linien beschreiben?

TR: Einfach diese Standardlinien. In unterschiedlichen Farben.

MS: Linien in unterschiedlichen Farben also.

TR: Ich erinnere mich an andere Menschen in abseitig gelegenen Räumen, die mit anderen zusammen waren. Scheinbar gingen sie einem normalen Leben nach. Wie auf dem Arbeitsplatz. Und man sagte uns dann: 'Nein, nein, Leute, wir gehen hier entlang!' -
Wir selbst wurden zu langweiligeren Orten gebracht.

MS: Kannst Du uns die Örtlichkeiten beschreiben, wo Du diese Leute gesehen hast, als sie in dieser scheinbar gewöhnlicher Büroumgebung zu tun hatten?

TR: Ja. Es waren eher [Räume wie in einem] Verwaltungsgebäude. Nicht sehr ausgefallen, Sehr gewöhnlich.

MS: Hast Du Uniformen gesehen?

TR: Ja. Personen in Uniform. Viele Leute trugen einen einteiligen Overall. Über viele dieser Details hatte ich mir keine Gedanken gemacht.

MS: Du hast ja mittlerweile ein wenig über das Lunar Operations Command (LOC) gehört. Glaubst Du, dass jene Basis, die auf Dich einen sympathischeren Eindruck machte und in der Du dieses Training absolviereren musstest, das Lunar Operations Command war?

TR: Ich gehen davon aus. Als wir von der einen Basis zur nächsten flogen, schien es mir, dass da nur wenige Basen existierten. Es schien, dass es nicht sehr viele Orte gab, wo man hinfliegen konnte. Da war die Hauptbasis und wir wurden zu einer anderen geflogen. Die trapezoide Basis war die kleinere.

MS: Die trapezoide Basis wird von einigen Leuten als Basis der "Dark Fleet" bezeichnet.

TR: Auf dem ersten Flug hatte der Pilot erzählt, warum sie so aussah; wann sie gebaut wurde. Ich erinnere mich nicht mehr an vieles daran, aber er sagte, dass die Pläne für das Pentagon bereits erstellt gewesen wären. Sie hätten dazu keinen Architekten mehr beauftragen müssen. Es wäre dann leicht gewesen, das Pentagon für eine Vakuum-Umgebung umzurüsten. Das war billig. Sie zogen dieselben Architekturpläne heran und bauten darauf auf. Aus welchem Grund sie sich gerade für diese Bauform der Basis entschieden, weiß ich nicht. Jedenfalls erzählte der Pilot über die Sprechanlage ein wenig über seine Geschichte. Und er sagte, dass sie dabei eine Menge Geld gespart hätten.

MS: Gut. Sonst noch etwas über diese Episode auf dem Mond, das hervorsticht? Sonst noch etwas, bevor wir zum zweiten Abschnitt überleiten und Deine Zeit auf dem Mars betrachten?

TR: Nach diesem Ereignis schliefen wir. Es wurde uns erlaubt, uns auszuruhen. Als wir am nächsten Morgen (oder wann auch immer) erwachten, wurden wir (sofort) auf den Mars transportiert.

MS: Nun, dann lass uns an dieser Stelle enden. Wir werden zurück sein, wenn Du uns über den Mars erzählst.

TR: Danke.


Zweiter Abschnitt (13:45)

MS: Wir sind zurück mit Tony Rodrigues. Er wird uns erzählen, was nach seinem Training auf dem Mond geschah. Nun hat man Dich also auf den Mars gebracht...

TR: Wir befanden uns auf dem Transport. Es waren nicht sehr viel Menschen auf diesem Transportflug. Es gab eine Menge leerer Sitze. Aus irgendeinem Grund konnten wir nicht landen. Also verharrten wir im Orbit. Für sage und schreibe ein paar Stunden. Dann sagte jemand etwas über die Sprechanlage durch. Aufgrund unserer gehörigen Verspätung ließen sie uns "die Beine ausstrecken". Sie schalteten die Gravitation im Schiff ab. Sie bescherten uns Nullschwerkraft. Ich war erschrocken und hatte nicht vor, irgendetwas zu tun und aus meinem Sitz herauszukommen. Ich blieb also auf meinem Sitz. Ich erinnere mich aber, dass einige Burschen auf der anderen Seite ihre Sitze verließen und umherschwebten. Ich bedauerte das [im Nachhinein]. Darum, weil ich es niemals erlebt hatte, der Nullschwerkraft ausgesetzt zu sein. Ich war nach diesem Ereignis sehr oft geringerer Schwerkraft ausgesetzt. Doch nie der Nullschwerkraft. Ich bedauerte [meine Entscheidung].

Schließlich landeten wir. Ich wurde von diesem Transportschiff direkt in ein kleineres verfrachtet und zu einer Station geflogen, die nahezu menschenleer war. Zur nochmaligen Erinnerung: wir waren ungefähr zwölf, die alle zusammen dort hinkamen. Es war ein kleiner Stützpunkt, in dem sich ungefähr 20 Soldaten und einige Befehlshabende befanden. Er war für ca. 100-150 Menschen ausgelegt. So etwa die Cafeteria. Immer, wenn es Essenszeit war, stand die Cafeteria [fast] leer. Nur in einem kleinen Bereich... - Es war praktisch eine "verwaiste" Basis.

Hier waren die Farben sehr anspringend. Alles war farbcodiert. Die Tische, die Wände, alles war farblich gekennzeichnet. Die Linien an der Wand waren sehr viel breiter wie ich sie vom Mond in Erinnerung hatte. Sie leiteten einen von seinem (jeweiligen) Standort aus. Sie gaben uns keine Zimmer, sondern diese Großraumbüroabteile. Ein [einziger] Raum mit diesen Büroabteilen darin. Und sie stellten uns Liegen und Decken bereit. Dort hielten wir uns auf. Es war eine Art Übergangslösung.

Nach zwei, drei Tagen Aufenthalt gaben sie uns Umweltanzüge. Es war nicht die Ausrüstung, die die Soldaten hatten. Die Soldaten hatten einen stärker armierten Anzug mit rötlicher Tarnung. Ich erinnere mich, dass sie ein Head-Up-Display [HUD: Blickfeldanzeige] an ihrem Helm trugen. So ein computergesteuertes Teil. An ihrem Arm trugen sie ein Anzeige-Display. An unserem Arm hatten wir ein kleineres .

Wir marschierten einen Korridor entlang. Man gab uns eine kleine Railgun. Sie war weiß wie unser Anzug. Sie war ungefähr so lang [TR zeigt die ungefähre Größe mit den Händen an; 16:40]  und wenn ich meinen Griff löste, blieb sie dennoch an meiner Hand haften. Ich konnte sie nicht loslassen.

MS: Erinnerst Du Dich an irgendwelche Abzeichen an den Soldaten dieser Basis? Gab es da irgendein Emblem oder etwas in der Art?

TR: Die gab es. Aber ich erinnere mich nicht mehr. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass die Soldaten irgendwelche Embleme an ihren Anzügen trugen. Da liefen Typen (etwa) in der Cafeteria herum. In T-Shirts mit einem Logo drauf. [Farbe] wie Navy-Blau. Wie die Trainingsanzughosen.

MS: Welche Uniformen trugen die Soldaten? War daran irgendetwas auffällig?

TR: Sie trugen alle Freizeitkleidung. Niemand ging da in Uniform. Einige Leute trugen offiziellere Kleidung/Uniformen. Die hatten das Sagen. Die hochrangigeren Leute. Von denen gab es nur vier oder fünf. Uns selbst steckte man in einen Zip-Up-Einteiler. Sah fast wie ein Pyjama aus. Jedoch viel widerstandsfähiger.

MS: Du befindest Dich also auf dem Mars in Gesellschaft einiger Soldaten. Du hast Deine Kameraden und bist nun bereit für eine Mission...

TR: Richtig. Wir gingen einen langen Korridor entlang und waren alle in weiß gekleidet. Strahlend weiß. In diesen dünnen Anzügen. Ich erinnere mich, wie ich zu mir sagte: 'Das sind die besten Schuhe, die ich in meinem ganzen Leben getragen habe.' Das hat womöglich bis heute seine Gültigkeit. Sie waren höchst effektiv und bequem.

Wir trugen eine Railgun und einen Helm. Das transparente Klarplastik [des Sichtschutzes] wölbte sich ungefähr in diesem Abstand [TR gestikuliert] vor dem Gesicht. Man konnte also die Luft atmen. An der Tür, am Ende des Korridors, gaben sie uns eine Einsatzbesprechung. Sie händigten jedem von uns ein sogenanntes "Auto-Tourniquet" aus. Das waren Kästchen von der größe einer Zigarettenschachtel. Ein wenig kleiner. An der einen Seite führte eine  [Sicherungs-]Leine nach unten. Mit einem Knopf oben drauf, den man drücken konnte. Er sagte: 'Wenn ihr es brauchen solltet, zieht die [Sicherungs-]Leine und haltet es an eine   Gliedmaße (oder den Torso). Drückt den Knopf und ihr erhaltet ein "Tourniquet". Es wird euer Leben retten, sollte etwas passieren...'.

Sie haben uns nie darauf vorbereitet auf das, was hinter dem Tor war. Wir feuerten diese Waffen niemals ab. Nie war ich auf so etwas wie einem Schießplatz gewesen, um die Waffe abzufeuern. Sie sagten: 'Verwahrt sie gut, Leute. Schießt nicht [herum]. Benutzt eure Waffe [erst], wenn etwas schlimmes passiert.' Sie zeigten uns [lediglich], wie sie im Prinzip funktionierte. Aber ich hatte nie Zeit damit verbracht, mit ihr zu schießen.

Zwei Soldaten waren bei uns. Und sie ließen uns ins Freie. Sie trugen sehr viel raffiniertere Anzüge; bessere Tarnung, bessere Panzerung. Wenn unser Programm gut laufen würde, sagten sie, könnten wir das Glück haben, ein Upgrade auf die besseren Anzüge zu erhalten. Ich weiß nicht, ob ihre Anzüge noch andere Funktionen hatten, die ihnen (etwa) die Fortbewegung erleichterten.

Man ließ uns also nach draußen. Sobald man ins Freie trat, herrschte eine geringere Schwerkraft. In den Fussböden der Basis war also irgendeine [besondere] Plattierung. In der Basis war irgendetwas, das ein wenig mehr als die Normalgravitation [auf dem Mars] erzeugte. Es war etwas schwierig beim Rennen. Aber wir übten ein wenig und nahmen uns 5-10 Minuten Zeit, in der Gegend herumzuspringen. Ich erinnere mich an einen kleineren Krater, vielleicht 6 Meter im Durchmesser. Ich schaffte es, darin im Kreis herumzurennen. Richtig schnell. Obwohl es '1G' nahekam. Dann sagte er: 'Das ist genug. Lasst uns aufbrechen.' Wir gingen im Gänsemarsch. Vielleicht 5 Meilen weit. In einer Wüste mit einer Bergkette auf der einen Seite. Und wir gingen wieder zurück und nichts war passiert. (Ich vermute, dass es früh am Morgen war. Sonnenaufgang). Man führte uns wieder zurück. Und das war's.

Ich glaube, dass es zwei Tage später war, als wir wieder genau das gleiche machten. Wir marschierten wieder hinaus. Und als wir zurückkamen, warteten da Leute auf uns und meinten, dass sie zufrieden wären; dass es ein Erfolg gewesen wäre. Ich hatte nicht hören können, dass irgendein Schuss abgefeuert worden war. Aber sie sagten, dass unsere Mission ein Erfolg gewesen wäre. Und die zwei Soldaten prahlten und meinten, dass sie 'in Ärsche getreten' hätten. Alle waren also zufrieden und es klang danach, dass wir die besseren Anzüge und erweiterte [Ausrüstung] erhalten würden. Alles schien in Ordnung.

Das dritte Mal, es war später am Tag, sagten uns die Soldaten: 'Wenn ihr Glück habt und  wir lange genug draußen sind, werdet ihr einen violetten Sonnenuntergang sehen können. Hier gibt es lila Sonnenuntergänge.' - Wir zogen also aus. Zwei Soldaten und sechs von uns. Ich und fünf andere in den weißen Anzügen und zwei Soldaten. Man gab uns eine kleine digtale Landkarte mit, die an unserem Arm dran war. Man wies uns an, der Linie auf der Karte zu folgen.

MS: Könntest Du uns etwas über den Sauerstoff, die Atmosphäre auf dem Mars berichten, bevor Du Deinen Bericht fortsetzt? Hattest Du eine Atemmaske auf?

TR: [Der Plastiksichtschutz] stand nach vorne und ich glaube, dass die Höhlung dahinter nach Außen hin offen war. Wenn man die Maske aufsetzte, bekam man also Luft. Über den technischen Kram musste ich mir keine Gedanken machen.

MS: Also hast Du die Atmosphäre auf dem Mars geatmet. Man konnte sie atmen. Wurde Sauerstoff zusätzlich zugeführt, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen?

TR: Ich nehme es nur an. Damals gab ich darauf nicht Acht. Ich fühlte mich wohl. Es war eine angenehme Erfahrung, als wir da hinaus marschierten. Du kannst dir eine Vorstellung davon machen, wenn du dich [auf der Erde] in großen Höhen aufhältst. Die Luft war kalt. Die Atmung ging nicht schwer, aber es war anders. Ich fühlte mich jedoch wohl. Der Anzug war warm. Meine Schuhe waren toll. Alles prima. Es war fast wie eine vergnügliche Wanderung.

MS: Nur ein wenig kalt.

TR: Die Luft war kalt. Mein Gesicht war kalt.

MS: Und Dein Körper? Der Anzug hielt Dich warm?

TR: Ja. Und das war kein dickes Ding, in dem man es schwer gehabt hätte, sich zu bewegen. Man konnte sich leicht darin fortbewegen.

MS: Könntest Du eine Schätzung der Lufttemperatur abgeben?

TR: Vielleicht in den 40ern, 50ern (Fahrenheit). Irgendwo dazwischen.

MS: Also genau so, wie wenn man sich in großer Höhe aufhalten würde.

TR: Ja. Und extrem frisch. – Beim dritten [Ausflug], scheint mir, sind wir sehr viel länger unterwegs gewesen. Ich weiß nicht mehr, ob wir uns da [schon] auf dem Rückweg befanden. Wir kamen jedenfalls an einen Punkt, an dem wir uns von den Bergen weiter entfernt hatten. Auf unserer Karte führte die Linie von der Bergkette weg. Ein paar von uns stritten darüber, dass wir doch näher bei den Soldaten hätten bleiben sollten. Diese befanden sich oben auf der Bergkette und blickten auf uns hinab. Und sie sagten: 'Die entfernen sich von uns. Wir müssen in ihrer Nähe bleiben!' - Ich aber sagte: 'Nein, sie gaben uns diese Karte und wir müssen den Anweisungen folgen! Wir werden Ärger bekommen. Hier ist unser Weg! Die Soldaten werden nicht zu uns aufschließen.' Das alles war offensichtlich gut geplant.

Wir hielten also alle an und stritten miteinander. Drei der Burschen entschieden sich, vom Weg abzugehen, um näher an der Bergkette zu bleiben. Ich und zwei andere gingen [alleine] weiter. Wolken zogen auf. Durch die aufziehenden Wolken wurde es dunkler. Der Wind nahm an Stärke zu und wir fühlten uns abgeschnitten. Und die anderen meinten: 'Möglicherweise war das keine gute Idee. Wir sollten die anderen finden.'

Hinter uns hörten wir ein Geräusch, das sich wie Hufschritte anhörte. Ein Rumpeln. Wir schauten zurück und konnten erkennen, wie Staub aufgewirbelt wurde. Da waren Dünen. Es war richtig felsig und der Sand wurde aufgewirbelt. Wir gingen über Dünen, die ein bis zwei Meter hoch waren. Als wir das hörten, dachten wir sofort: 'Das sind die "Bugs"!' - Wir wussten [bereits], dass es hier "Bugs" gab. Wir begannen zu rennen. Es war wieder die gleiche Geschichte: man versuchte [sicherzustellen], dass sich noch ein anderer zwischen einem selbst und dem "Ungeziefer" befindet. Ich war vorne...

MS: Du und die anderen waren sich also darüber im Klaren, dass diese "Bugs" jenem Insekt ähnlich waren, das euch auf dem Mond gegenübertrat?

TR: Ja. Man gab uns den Befehl, zu schießen, wenn wir irgendwelche "Bugs" sehen würden. Das gehörte zu unserem Auftrag. - Wir rannten eine kurze Strecke. Es wurde ganz schön dunkel. Ich erinnere mich an einen Bereich in den Wolken, wo die Sonne durchkam. Ich sagte: 'Lasst uns dorthin gehen! Vielleicht kann man uns [von dort] sehen!'  Die Soldaten waren in der Nähe und hätten uns sehen können.

Bei geringerer Schwerkraft war es ein wenig wie ein "Hüpfen" von Düne zu Düne. Ich war darin nicht gut und stürzte. Die anderen Burschen waren gut im Rennen. Besser als ich. Sie überholten mich. Und ich befand mich nun hinten...

Ich erinnere mich - es war [vielleicht] ein paar hundert Meter weiter -, dass mich eine Staffel kleinerer "Bugs" überholte und jene anderen Burschen erwischte, die bereits hinter einer Düne [verschwunden] waren. Ich konnte sie nicht [mehr] sehen. Ich sprang von Düne zu Düne. Sprang hoch in die Luft, schoss und verfehlte das Ziel. Dann biss mir irgendetwas den Arm ab. Meinen rechten Arm, direkt unterhalb der Schulter. Es ist gruselig, sich daran zu erinnern. Es biss mir den Arm mit der Waffe sauber ab, packte mich und drückte meinen Kopf mit dem Gesicht nach unten. Ich konnte also nicht sehen, was es war. Aber es saß auf meinem Rücken und hielt mich unten. Ich hörte die anderen Burschen. Einen hörte ich schreien. Der andere wurde regelrecht zerkleinert. Ich konnte das hören. Er war auf der anderen Seite der Düne.

Der "Bug" griff mich hinten im Nacken und zog mich in die Höhe. Ich stand unter Schock, da mir ja ein Arm fehlte. Ich erinnere mich an diesen Schockzustand. Es war eine andere Art von "Bug". Die kleineren waren behaart und hatten ein eher groteskes Aussehen.

MS: Wie groß waren die?

TR: Die kleineren waren einen halben bis einen Meter lang und einen halben Meter hoch, so wie die Sitzhöhe dieser Parkbänke hier. Der "Bug", der mich am Wickel hatte, war größer. Und vor mir standen noch größere, die mehr wie Spinnen aussahen. Ihr Gesicht zog sich gerade [und flach] nach unten, mit [vertikalen] Augenreihen an den Seiten. Und vorne eine Art gabelförmiges Kneifwerkzeug. Ich konnte keinen [aufmerksamen] Blick auf die Beine werfen.

MS: Wie groß waren diese?

TR: Diese waren gut einen bis eineinhalb Meter groß und vielleicht 1,80 Meter lang. Die waren riesig. Eines davon kam auf mich zu. Es sah sehr viel besser aus als die anderen; hatte ein gleichmäßig bräunlich gefärbtes Gesicht. Es hatte Fühler, die sich hin und her bewegten, und es kam nun ganz nah an mein Gesicht heran. Das Wesen, das mich am Wickel hatte, hielt mich dagegen.

Sofort geriet ich in einen traumartigen Zustand. Es kommunizierte mit mir. Das war krass. – 'Bitte töte mich nicht, bitte töte mich nicht...', sagte ich. Und er sagte: 'Ich will dich nicht töten. Aber wenn ich den Befehl dazu erhalte, werd ich's tun. Nur dass wir uns recht verstehen. Ich will Dich aber nicht umbringen. Wir werden sehen, was wir hier machen...' - Das alles spielte sich in einer Art Traumzustand ab.

Plötzlich ging er mein ganzes Leben durch. Ich stand in einem Raum und er stand neben mir. Ein Raum wie in dem Krankenhaus auf der Inyokern-Basis. Ich zusammen mit den anderen Kindern in diesem Raum. Wir betrachteten das und er berichtete irgendjemand anderem davon. Ich wusste nicht, was er da erzählte, aber er übermittelte einen Bericht von dem, was er sah. Dann "gingen" wir auf die Mondbasis. Auf das Schiff. Wir gingen an die verschiedenen Orte, wo ich gewesen war. Er schaute sich meine Erinnerungen in chronologischer Abfolge an.

Schließlich zeigte er mir mein Haus, von dem ich keine Erinnerung mehr besaß. Das Haus, in dem ich aufwuchs und aus dem heraus ich entführt wurde. Ich stand im Wohnzimmer. Keiner außer uns beiden war anwesend. Nur Ich und er, neben mir stehend. Und er sagte zu mir: 'Das hier ist es, was Du in Wirklichkeit bist.' Und dann ließ er mich los. Ich war zurück in meinem schmerzvollen Zustand. Er ließ mich los und warf mich zu Boden. Ich war auf meinen Knieen...

Es schien, dass sie mit den kleineren ["Bugs"] redeten, als sie sich anschickten abzuziehen. Sie alle bewegten sich synchron im Gleichtakt. Sobald eines sich auf das andere zubewegte, ging das andere im exakt selben Moment aus dem Weg.

MS: Was den Insektoiden betrifft, der Dich gehen hat lassen...Glaubst Du, dass der Grund, warum er von Dir abließ, darin bestand, dass er über Deine Teilnahme an einem Programm Bescheid wusste, das von jenen Grays und Reptoiden geleitet wurde, die Dich zu Anfang entführt hatten?

TR: Ich zog daraus den Schluss, dass er nicht davon ausging, ich würde ein übler Bursche sein. Ich stellte keine Bedrohung dar. Ich war kein Krieger. Ich war nicht jemand, der darauf versessen war, sie zu töten. Ich war nur ein kleines Rädchen im Getriebe. Er sagte: 'Ich werde Dich gehen lassen. Und ich will, dass Du Deinen Vorgesetzten sagst, dass wir nicht ganz so dumm sind.' Das war die Botschaft, die er mir vermittelte. 'Wenn sie Dich befragen, dann sorge dafür, dass Du ihnen mitteilst, was ich Dir gesagt habe: Ganz so dumm sind wir nicht.' Und er wandte sich ab.

Die kleineren ["Bugs"] aber schienen eine Diskussion untereinander zu haben, die ich nicht verstehen konnte. Und da drehte er sich um - er ging auf vier Beinen und hatte noch zwei eher armartige "Beine"... Er drehte sich um und meinte: 'Ok. Nur zu.'  Was er sagte, konnte ich "hören". Und er sagte 'Ok...' Der kleine [Bug] biss mir darufhin den Fuss am Sprunggelenk ab. Ich sackte zusammen.

Sobald sie weg waren, griff ich in meinen Anzug und setzte mir das eine zur [Verfügung stehende] Auto-Tourniquet auf. [TR deutet auf seinen Oberarm]. Ich krabbelte über den Hügel und nahm ein weiteres Auto-Tourniquet von einem der toten Burschen. Er war in Stücke; nur noch ein Torso. Seine Körperteile lagen verstreut. Ich nahm [das Auto-Tourniquet] und verabreichte es mir an meinem "Fuss". Dann versuchte ich in jene Richtung zurückzukriechen, aus der ich gekommen war. Ich schaffte es keine 15 Meter. Aber ich versuchte es, verstehst Du...? Ich wollte am Leben bleiben. Und er ließ mich mit dem Eindruck zurück, dass ich überleben würde.

Die beiden Soldaten fanden mich. Der eine Typ war verärgert. Er war von größerer Statur; der andere kleiner und schlanker. Er nahm mich auf und begann mich zu tragen. Sie gaben mir einige Injektionen und Wasser. Er trug mich zurück. Der andere suchte nach mehr Auto-Tourniquets. Ich nehme an, dass die anderen drei [meiner Gruppe] ebenfalls angegriffen wurden. Er sagte, dass er sauer auf mich wäre, weil ich zwei Tourniquets vebrauchte.

[Der Kleinere] zog also ab. Und der andere versuchte mich wach zu halten. Er trug mich da raus und ich war dabei, mein Bewusstsein zu verlieren. Er gab mir immer einen Klaps und sagte: 'Komm schon! Es gibt einen Sonnenuntergang. Willst Du nicht den Sonnenuntergang sehen?' Es war bewölkt. Ein Mistwetter. Ich schaute auf und konnte in der Ferne noch einen flüchtigen "Last Minute"-Blick auf eine violette Linie des Sonnenuntergangs über den Wolken erhaschen.

Der andere Kerl kam zurück und sagte: 'Es gab nicht genug Tourniquets.' Er schlug mich. 'Du Blödmann!',sagte er, 'Du solltest doch keine zwei nehmen!' Er ohrfeigte mich. Dann zog er wieder ab. Ich erinnere mich, dass ich am Wegtreten war und kaum bei Bewusstsein bleiben konnte. Schließlich schafften wir es bis an einen Punkt, wo ich die Tore wieder sehen konnte. Da ließ er mich einschlafen. Am nächsten Morgen erwachte ich und hatte meinen Arm und meinen Fuss wieder dran. Es fühlt sich [in den Fingern] noch kribbelig an...

MS: Könntest Du das näher ausführen? Was geschah dazwischen? Du wurdest zurückgebracht, wachst am Morgen auf und hast Deinen Arm und Deinen Fuss wieder dran. Hatte man Dich etwa in eine medizinische Einrichtung gebracht, in der man eine bestimmte Regenerations-Technologie anwandte?

TR: Ich war ohne Bewusstsein...Diese Einrichtung war vor Ort. Die hatten dort ihr eigenes Zeugs...Ich ging dazu nicht irgendwohin.

MS: Weisst Du, wie lange das dauerte?

TR: Übernacht. Als ich wieder [in den Stützpunkt] hereinkam, ging gerade die Sonne unter und es wurde schon dunkel. Ich erwachte am nächsten Morgen in einem Bett und fühlt mich gut.

MS: Also in einem Zeitraum von ungefähr 10 Stunden...

TR: ...ungefähr 12 Stunden...

MS: ...wurde eine kompletter Arm und Fuß wiederhergestellt.

TR: Ich konnte es nicht glauben. Ja. Ich war geschockt.

Der Rest von uns wurde also wieder in den Stützpunkt gebracht. Das war dann eine lahme Geschichte. Wir hielten uns dort vielleicht sechs Wochen auf. Wir hatten nichts zu tun. Sie beendeten das Programm. Es war ein Fehlschlag.

MS: Hattest Du eine Einsatznachbesprechung?

TR: Ja, sie fragten mich, was passiert wäre. An [jenem] nächsten Morgen gab es eine Nachbesprechung. Ich sagte ihnen all das, was ich gerade auch Dir erzählt habe.

MS: Was denkst Du, dass der Insektoide damit gemeint haben könnte, als er sagte: 'Sag ihnen, dass wir nicht ganz so dumm sind.'

TR: Ich denke, dass sie es nur eine Art Manövereinsatz (taktisches Vorrücken) gewesen war.  Wir waren der Köder. Die Soldaten hatten wohl die technische Ausrüstung, um auf sie zu schießen, sobald sie auftauchten. Das ist aber reine Spekulation. Ich war nicht darüber informiert, was wir da eigenltich machten. Mir wurde nur 'Hier lang!' gesagt.

MS: Ich verstehe.

TR: Das war es, was mir über diese Operation bekannt war. Alles was ich weiß, ist, dass es nach dieser Einsatznachbesprechung die letzte Mission gewesen war. Sie beendeten das Ganze. Danach...

MS: ...ging es nach Aries Prime?

TR: Richtig. Eines Morgens - wir hatten unser Frühstück in der Cafeteria  - kamen sie auf uns zu und einer der Offiziere sagte: 'Ihr Jungs werdet neu zugeteilt. Ihr werdet nach Aries Prime gehen und nur noch ein paar Tage Aufenthalt haben.' Viele der Soldaten daneben sagten: 'Ich war noch nie in Aries Prime! Ich werde da [auch] nicht hinkommen.' Sie waren wütend und hackten auf uns herum. Diese Art von Schikanen eben...

MS: Verstehe. Also was wussten diese Soldaten damals von Aries Prime? Und was wusstest Du selbst darüber, bevor Du dort ankamst? Was wussten die Soldaten und was wusstest Du?

TR: Ich wusste gar nichts darüber. Man würde uns irgendwohin bringen, wo ihnen der Zutritt verwehrt war. Darüber waren sie verärgert. Neidisch waren sie.

MS: Wann hast Du davon erfahren, dass du nach Aries Prime gehen würdest?

TR: Wie ich schon sagte: Einige Tage, eine Woche später. Möglicherweise mehrere Wochen später. Es gab diese Wartezeit, in denen wir nichts zu tun hatten. Wir fragten sie stets, ob wir etwas tun könnten. Und sie gaben uns Anweisungen, Kisten herumzuschleppen. Wir wurden verarscht. Sie spielten uns damit einen Streich.

MS: Kannst Du uns die Einrichtung beschreiben, in der Du zusammen mit den Soldaten warst? Wie sah diese Militärgarnison aus?

TR: Wie ich bereits sagte. Die Farbkennzeichnungen ließen diesen Ort fast wie einen Kindergarten erscheinen. Es machte keinen sympathsichen Eindruck. Alles war in diesen Pastellfarben gehalten. Standardstühle und -Tische. Cafeteria-Tische. Und Bürös ohne Fenster. Und überall eine Art Fließenboden.

MS: Weißt Du irgendetwas über Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, die die Soldaten hatten?

TR: Denen stand das alles zur Verfügung. Wenn wir unsere Mahlzeiten beendet hatten, gingen wir zurück in unsere Gehäuse und saßen dort einfach herum. Wir hatten buchstäblich nichts zu tun.

MS: Weißt Du, was die Soldaten in ihrer "R&R"-Zeit machten? [R&R: rest and recreation: Ruhe und Erholung]

TR: Nein.

MS: Ok. Sie waren also auf diese Einrichtung beschränkt. Sei konnten den Stützpunkt nicht verlassen.

TR: Sie waren darüber nicht glücklich, fanden keinen Gefallen daran. Sie beschwerten sich alle darüber, hier zu sein. 'Ich hasse es, hier zu sein. Hier ist's scheiße.' - Das hörte ich oft. Sie alle vertrugen sich sehr gut miteinander. Sie waren alle gute Freunde, sobald sie lange genug hier waren. Aber wie ich schon sagte: mit uns spielten sie ihre Streiche.

MS: Sprachen sie mit Dir über ihre eigene Dienstzeit? Wie lange sie nach ihrem Verständnis hier bleiben oder was sie noch tun würden?

TR: Nein. Wir saßen an unserem eigenen Tisch. Sie sagten: 'Ihr Burschen müsst an dem gelben Tisch sitzen.' Und als wir fragten, warum das so wäre, antworteten sie: 'Weil es kein pinkfarbener ist.' [lacht] Wir hatten in der gelben Zone zu bleiben und dort unsere Plätze zu nehmen. Sie hielten sich fern von uns. Ab und zu kamen sie her und nahmen uns mit ihren Witzen auf die Schippe. Sie erfanden Spitznamen für uns. Ich habe sie vergessen...

Michael Salla

Im nächsten Abschnitt wird uns Tony von seiner Zeit auf Aries Prime erzählen, der konzerngeführten Hauptkolonie auf dem Mars. Deren Existenz wurde von Randy Cramer enthüllt, der angab, 17 Jahre lang - von 1987 bis 2004 - als "Supersoldat" ["Supersoldier"] auf dem Mars verbracht zu haben. Das überschneidet sich mit der Zeit, in der sich Tony im Jahre 1988 dort aufhielt! Tony wird darüber berichten, dass er einen Eignungstest durchlief, um zu bestimmen, welche Art von Position er für seinen nächsten Einsatz im geheimen Raumfahrtprogramm einnehmen würde.






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